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Evaluation

Sozialempirische Evaluation

Ziel der sozialempirischen Evaluation im Rahmen des Verbundprojekts ist es, die Einstellungen und Erfahrungen von fünf beteiligten Gruppen während der unterschiedlichen Projektphasen kennenzulernen und daraus Schlüsse für die Weiterentwicklung des Gesamtprojekts sowie des geplanten Handlungsleitfadens zu ziehen:

(a) passive Mieterinnen/Mieter, (b) aktive Mieterinnen/Mieter (Mitgestaltung, Bau und Pflege der PikoParks), (c) Quartiersvereine, (d) Vorstände der Wohnungsbaugesellschaften und (e) Gartendienstleistende.

Erfassungs- und Bewertungsmethoden

Um unsere Angebote stetig verbessern zu können, werden Mieterinnen und Mieter sowie Gartendienstleistende gebeten, die unterschiedlichen Veranstaltungsformate (z .B. Informationsveranstaltungen, Mieter-Feste, Gestaltungsworkshops, Gartenseminare) zu beurteilen.

Bei den Anwohnerinnen und Anwohnern und allen, die bei Gestaltung, Bau und Pflege der PikoParks mitmachen, wird die Akzeptanz der Umgestaltung und der veränderten Pflege ermittelt. Außerdem werden die Auswirkungen der neu angelegten naturnahen Flächen auf Verhaltensweisen und Zufriedenheit erfasst, aber auch die Kenntnisse der biologischen Vielfalt . Bei den Quartiersvereinen, Vorständen und Gartendienstleistenden liegt der Schwerpunkt der Evaluation auf der Motivation, auf erfahrenen Hindernissen sowie auf den Erwartungen in Zusammenhang mit der Umgestaltung der Flächen.

Vorbehalte sollen gemindert und Wertschätzung gesteigert werden (Foto: rawpixel)

Die Erhebungsinstrumente werden nach den beteiligten Gruppen unterschieden. Die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Gartendienstleistenden werden mithilfe teilstandardisierter Fragebögen im Vorher-Nachher-Vergleich in hoher Anzahl befragt; somit lassen sich die Ergebnisse quantitativ auswerten. Die anderen Gruppen geben in geführten Experteninterviews Auskunft über ihre Einstellungen, was eine qualitative Auswertung ermöglicht.

Mit dieser querschnittsorientierten Erfassung wollen wir ein vielseitiges Verständnis über Wirkung, Hemmschwellen und potenzielle Risiken bezüglich Planung, Ausführung und Pflege der naturnahen Flächen in Wohnquartieren gewinnen.

Durchführende Wissenschaftlerin:
Frau Dr. Adél Gyimóthy, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin

Tierökologische Studien

Die Untersuchungen zur ökologischen Wirksamkeit der Grünflächen-Umgestaltungen erfolgt für die Dauer der Projektlaufzeit nur auf den Flächen des Berliner Teilprojekts.

Zwei Insektenfamilien – Tagfalter und Wildbienen – werden als Stellvertreter für die Entwicklung der Artenvielfalt betrachtet.

Die Erfassung von Tagfaltern und Wildbienen stellt aus verschiedenen Gründen eine geeignete Erfolgskontrolle dar:

  • es sind leicht zugängliche Insektengruppen, die  mit überschaubarem Aufwand zu erfassen sind (Sichtbeobachtungen, Kescher),
  • Tagfalter und Bienen können geeignete Areale innerhalb weniger Jahre erobern,
  • die Vielfalt der beiden Insektengruppen im städtischen Bereich ist in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig,
  • ein erhöhtes Angebot an Nektar, Pollen und Raupenfutterpflanzen sollte daher einen nachweislich positiven Effekt haben. 

Erfassungs- und Bewertungsmethoden

Die Untersuchungen erfolgen über den gesamten Förderzeitraum von drei Jahren. Neben den umgestalteten Flächen werden auch sogenannte ungestörte Kontrollflächen in direkter Nachbarschaft beprobt und mit den ökologisch aufgewerteten Grünflächen verglichen. Die Begehungen erfolgen nur bei optimalen Witterungsverhältnissen und jeweils in den Monaten Mai bis August. Misslingt eine sichere Bestimmung vor Ort, werden Belegexemplare zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt.

Die Bestimmung der Tagfalter und Wildbienen erfolgt unmittelbar vor Ort (Foto: Pexels)

Die Tiere werden mittels Sichtbeobachtung erfasst, wobei bei Bedarf einzelne Arten zur Artbestimmung mit einem Kescher eingefangen und anschließend wieder freigelassen werden. Die Anzahl der Individuen jeder Art wird notiert (quantitative Erfassung). Darüber hinaus werden weitere Parameter wie Aufenthaltsdauer und Verhalten der Individuen ermittelt, indem neben der Gesamtzahl der beobachteten Individuen einer Art auch jeweils der Anteil der ruhenden/sonnenden, Nektar saugenden, Pollen sammelnden und sich reproduzierenden Individuen notiert wird. In diesem Zuge werden für die Tagfalter auch die Nektarpflanzen und die Eiablagepflanzen notiert und bestimmt. Auf diese Weise kann die qualitative Wertigkeit der Untersuchungsflächen beurteilt werden.

Grundsätzlich stehen verschiedene Bewertungsmethoden zur Verfügung (siehe Leitfaden zur Evaluation von Projekten im Bundesprogramm Biologische Vielfalt). Im vorliegenden Projekt kommen zwei Methoden zur Anwendung: (1) Vorher-Nachher-Vergleich: Vergleich von Zuständen vor und nach Durchführung einer Maßnahme; (2) Mit-Ohne-Vergleich: Vergleich von Zuständen auf Flächen mit und ohne Maßnahmendurchführung.

Durchführender Wissenschaftler für die Tagfalter-Untersuchung:
Herr Dr. Oliver Schmitz, Biologe und Lepidopterologe, Stellvertretender Vorsitzender Entomologische Gesellschaft ORION Berlin

Durchführender Wissenschaftler für die Wildbienen-Untersuchung:
Herr Dr. Daniel Rolke, Entomologe und Kenner der Wildbienenfauna Deutschlands